Unabhängig, um welche Art der Beziehung es sich handelt, ob Eltern-Kind, Freundschaft oder Paarbeziehung: Manchmal tun wir unserem Gegenüber weh.
Die Menschen, die unsere Beratung aufsuchen, haben diese Erfahrung gemacht und stehen dann vor der Frage: Was machen sie nun mit diesem Gefühl?
Zunächst müssen die Verletzungen wahrgenommen und definiert werden. Nur so können sie begreifbar werden. Was hat mich so tief getroffen? Welche Auswirkungen hat es auf die Beziehung? Wird die Wunde greifbar, kann der nächste Schritt erfolgen. Und hier arbeiten wir sehr intensiv an einer Entscheidung: Bleibt die Verletzung als offene, immer wieder nässende Wunde bestehen und wird dadurch am Verheilen gehindert? Oder kann der Weg der Vergebung aufgesucht und die Wunde damit verschlossen werden? Auch wenn eine Narbe zurückbleibt.
Vergebung heißt nicht vergessen, was war. Aber sie bedeutet die Möglichkeit der Aufarbeitung, der aktiven Auseinandersetzung und schlussendlich des Ablegens des Erlebten.
Die Erfahrung bleibt im Archiv des Lebens zurück. Dort blicken wir im Laufe der Jahre immer wieder hin. Das lässt sich nicht verhindern. Doch dieses Archiv kann uns als Erinnerung dienen, wieder oder weiterhin achtsam miteinander umzugehen.
Gerade in den nun vor uns stehenden etwas ruhigeren Zeiten des Sommers und Urlaubs, können wir die Möglichkeit nutzen, unsere Achtsamkeit den uns wichtigen Menschen gegenüber zu nähren und aufzutanken.
Denn Vergebung und achtsamer Umgang miteinander macht Zukunft erst möglich.