Das gemeinsame Essen ist eine „sehr besondere Zeit in der Familie, die auch zelebriert gehört“. Das sagt die Psychologin und Familientherapeutin Veronika Burtscher-Kiene in der neuen Folge des Eltern-Podcasts FAMILIE leben des Don Bosco Magazins. „Wir kennen das in den Familien, dass es oft wenig gemeinsame Zeit gibt.“ Nicht nur, um zusammenzukommen, auch aus Gesundheitsgründen sei es wichtig, „in Ruhe zu essen, sich mit der Nahrung zu beschäftigen, dem Körper die Zeit zu geben, das Essen aufzunehmen“, betont die Expertin.
Kein Piepsen: Smartphones werden weggelegt und ausgeschaltet
Beim gemeinsamen Essen gehe es darum, „in Beziehung zu kommen untereinander“, erklärt Burtscher-Kiene. Daher sagt sie auch: „Ich bin kein Fan von Smartphones, von iPads, von Tablets am Tisch, weil sie natürlich den Kontakt stören.“ Das könne man zum Beispiel in Gaststätten und Restaurants beobachten. „Wenn alle nur noch über dem Smartphone sitzen, dann besteht überhaupt keine Beziehung.“ In ihrer Familie werden Smartphone und ähnliche Geräte deshalb weggelegt und auch stummgeschalten, berichtet Burtscher-Kiene im Podcast. Denn es solle während dem Essen „auch nicht gepiepst werden“.
Dabei darf es laut Burtscher-Kiene aber immer auch Ausnahmen geben. „Ich glaube, generelle No-Gos gibt es nicht, darf es auch nicht geben“, stellt sie klar. Bei ihr zu Hause seien Kinoabende zum Beispiel so eine Ausnahme. „Dann wird auch aufgetischt vor dem Fernsehen und es wird gemeinsam ein Film geschaut. Und daneben wird Popcorn und, was weiß ich, nicht nur Gesundes gegessen.“ Denn „es geht ja darum, dass Chancen genutzt werden, gemeinsam zu sein“.
von: Christoph Sachs
veröffentlicht am 11.10.2024